18.06.2019

Gemeinsame Presseinformation: AOK Nordost und Vivantes testen neues Berufsbild an Berliner Krankenhäusern


Pressemitteilungen erschienen am 28. Mai 2019

AOK Nordost

Vivantes

An Berliner Vivantes-Kliniken wird ein neues Berufsbild getestet: Elf Cardiolotsinnen und -lotsen haben ihre Arbeit an acht Klinikstandorten aufgenommen. Sie sollen rund 2000 bei der AOK Nordost versicherte Herzpatienten nach dem stationären Aufenthalt betreuen. Die Cardiolotsen stehen sowohl den Patienten als auch den Ärzten und Therapeuten als zusätzliche Ansprechpartner zur Verfügung. Rund 900 Patienten haben das Angebot bereits wahrgenommen. Als große regionale Versorgerkasse unterstützt die AOK Nordost dieses Modell und leitet das mit rund 4,6 Millionen Euro geförderte Innovationsfondsprojekt.

In dem dreijährigen Vorhaben wird die Ludwig-Maximilians-Universität München die Effekte einer persönlichen Patientenbegleitung am Beispiel chronisch Herzkranker wissenschaftlich untersuchen. Ist das Cardiolotsen-Konzept erfolgreich, könnte sich daraus ein eigenständiges Berufsbild eines Patientenlotsen entwickeln, das auch bei anderen chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommt.

Weit mehr als Entlassmanagement

Dr. Andrea Grebe, Vorsitzende der Geschäftsführung von Vivantes:

„Unsere Cardiolotsinnen und - lotsen sorgen mit diesem innovativen Ansatz für eine bessere Vernetzung der Versorgungsebenen nach einer stationären Behandlung. Wir versprechen uns davon eine höhere Wirksamkeit der Therapie, mehr Lebensqualität für unsere Patientinnen und Patienten, und dass sie dadurch seltener eine weitere stationäre Behandlung benötigen. Das neue Tätigkeitsfeld der persönlichen Patientenbegleitung geht damit weit über das Entlassmanagement hinaus."

Lotsen bauen Vertrauensverhältnis zu Patienten auf

Daniela Teichert, designierte Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost:

„Zentrale Aufgabe der Cardiolotsen ist es, die Patienten persönlich in allen Belangen und zu allen Fragen rund um ihre Erkrankung aufzuklären und zu beraten.“ Die Cardiolotsen stünden dabei in einem engen Vertrauensverhältnis zu den Betroffenen. „Das ist aus unserer Sicht elementar, damit Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit der Krankheit abgebaut werden können. Langfristig werden die Patienten so befähigt, souverän mit ihrer Erkrankung umzugehen.“

Der Kontakt entsteht bereits am Krankenbett

Der Kontakt zwischen Cardiolotse und Patient entsteht bereits am Krankenbett, wo in einem persönlichen Gespräch über den Inhalt und die Ziele des Projekts sowie über die konkreten Unterstützungsmöglichkeiten informiert wird. Entscheiden sich die Patienten an dem Projekt teilzunehmen, beginnt die mindestens einjährige Betreuung.